by Caroline Sistermann

Training in der Sprache Ihres Hundes bei Ihnen zuhause!

Vom Verhältnis von Hund und Kleintieren

Oft ist der Anlass eines Trainings die nicht vorhandene Abrufbarkeit eines Hundes von einem Kaninchen oder einer Katze.
Grund dafür ist die Förderung und Bestätigung des ohnehin vorhandenen Hetztriebes durch das Werfen von Ball, Frisbee oder einem Stock. Ein Wolf würde nie auf die Idee kommen einem Stock oder einem anderen Gegenstand hinterher zu rennen, den er nicht als Futter verwerten kann. Und alles damit der Hund möglichst viel Beschäftigung hat, er ausgelastet ist und sich zuhause ruhig verhält. Zuhause setzt der Hund das Spiel fort und ersetzt den Ball durch die Rennmaus, das Meerschweinchen, die Katze oder das Kaninchen.
Der erste Schritt zum friedlichen Zusammenleben von Hund und Kleintier ist deshalb, jegliches Beute- und Hetzspiel mit dem Hund zu unterlassen, denn Hunde unterscheiden nicht hinsichtlich ihrer Beute. Sie hetzen alles, was sich bewegt, sei es der Ball, ein Radfahrer, ein Jogger oder eben die familieneigene Rennmaus.

Wie soll der Hund daheim erkennen, dass Rennmaus und Hamster nicht gejagt werden dürfen? Der Hund muss lernen, dass nicht er, sondern sein Halter die Entscheidungen trifft. Letztlich trägt dies übrigens auch dazu bei, dass der Hund wesentlich weniger Stress hat, denn er kann sich auf seinen Menschen verlassen. Zugleich lernt er dabei zu akzeptieren, dass Dinge die sein Halter beansprucht für ihn tabu sind. Und genau hier setzt die Zusammenführung von Hund und Kleintier an. Konfrontieren sie den Hund mit dem Kleinsäuger und lassen sie diesen sich ganz natürlich verhalten. Zeigt der Hund nun Interesse oder versucht gar zum Kleinsäuger hinzugehen, unterbinden Sie dies und beanspruchen den Kleinsäuger für sich. Dies kann dadurch geschehen, dass Sie die Hand auf den Kleinsäuger legen, wodurch Sie ihn gleichsam markieren und dem Hund signalisieren, dass der Kleinsäuger Ihnen gehört.

Stimmt die Mensch-Hund-Beziehung, wird der Hund dies akzeptieren und weggehen bzw. den Kopf wegdrehen, er nimmt die Einschränkung durch den Halter an. Nun wird ihm der Kleinsäuger erneut präsentiert. Dreht der Hund nun den Kopf weg, hat er verstanden, dass dieser seinem Herrchen oder Frauchen gehört. Dieses erwünschte Verhalten muss nun belohnt werden, z. B. mit einem Leckerchen. Auf diese Weise lernt der Hund, den Kleinsäuger in Ruhe lassen. Stimmt die Beziehung hingegen nicht, fühlt der Hund sich jetzt erst Recht herausgefordert, denn der Kampf um die Ressource Kleinsäuger ist für ihn auch ein Machtkampf mit dem Halter. Dies zeigt er z.B., durch Anstupsen des Halters oder Auflegen von Pfote oder Kopf, also ein Dominanzverhalten, welches zeigt, dass er die Vormachtstellung seines Halters nicht akzeptiert. In diesem Fall gilt es also wieder zurück auf Anfang zu gehen und zunächst an der Beziehung zwischen Mensch und Hund zu arbeiten.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in meinem Artikel in der Auflage Nr. 76 vom November/Dezember 2013 des Kleinsäuger-Fachmagazins Rodentia, das sie im Internet unter www.rodentia.de oder im Buchhandel erwerben können.